Eine große Anzahl von Bergwachtkameraden nahm Abschied von ihrem Kameraden Werner Ott.

Den Nachruf an der Trauerfeier hielt Ehrenbereitschaftsleiter Gerd Schlitzkus:

Die DRK-Bergwacht Bereitschaften Aalen und Heidenheim müssen heute Abschied nehmen von einem langjährigen aktiven Kameraden, von unserem Werner Ott.

Er war von 1957 bis 1988 Mitglied der Bergwacht-Bereitschaft Heidenheim, also 31 Jahre und ab 1988 bis zu seinem viel zu frühen Tod bei der Bergwacht-Bereitschaft Aalen, nochmals 25 Jahre.

Über 56 Jahre hat er sich ehrenamtlich für verunfallte Kletterer Wanderer und Skifahrer und für Natur- und Umwelt eingesetzt und dafür viel Freizeit und auch viel Geld geopfert.

Bis zu seinem Renteneintritt war er bei Voith beschäftigt. Er war immer fair und aufrichtig, immer geraderaus und ehrlich, ob als Arbeitskollege, als mein Mitarbeiter, als Vertrauensmann, als Betriebsrat oder später nur noch als unser Bergwachtkamerad.

Man konnte sich auf ihn bedingungslos verlassen.

Bis zum Schluß hat er sich bei der Bergwacht für den Naturschutz eingesetzt, half tatkräftig mit bei Blutspendeaktionen in Aalen, bei Arbeitseinsätzen auf der Bergwacht-Rettungsstation in Lauterburg und beim Süddtiroler Weinfest des DRK in Aalen.

Aktiv dabei war er auch bei unserer Bergwacht-Seniorengruppe. Seine Filme und Vorträge waren immer ein Highlight bei allen unseren internen Veranstaltungen.

Fotografieren und Filmen war sein großes Hobby.

Unsere gemeinsamen Urlaube in Ladis in Tirol oder die vielen Exkursionen in den Kaiserstuhl, ins Donautal oder in die nähere Umgebung, alles hat er penibel dokumentiert und für uns als wundervolle Erinnerungen festgehalten.

Die Natur war seine große Liebe, die Berge, Bäche, Wälder, Wiesen, die Blumen und Tiere, er sagte immer, die Natur da draußen das ist meine Kirche.

Stundenlang durchstreifte er seine Heimat zu Fuß oder später mit dem Fahrrad, um irgendwelche tollen Motive zu finden und festzuhalten.

Am vergangenen Donnerstag ist er von einem seiner Streifzüge nicht mehr nach Hause zurückgekommen. Er ist ganz plötzlich mitten in seiner geliebten Natur von uns gegangen, ohne Verabschiedung, aber auch ohne Angst und Schmerzen und ohne langes Siechtum. So, wie er es sich immer gewünscht hat.

In allem Schmerz muß ich sagen, es ist schön für ihn, aber schlimm für seine Familie, für seine Freunde und seine Kameraden, die ihm nicht beistehen konnten.

Zum Schluß möchte ich mich bei allen Rettungskräften ganz herzlich bedanken, die unseren Kameraden Werner bis zur totalen Erschöpfung gesucht und dann doch, aber leider nicht mehr lebend gefunden haben.

Lieber Werner, Du bis jetzt zu Deiner letzten großen Bergtour aufgebrochen, wirst sicher dort oben auf dem allerhöchsten Gipfel sein und Deine alten Kameraden Karl Lindel, Rudi Krauss, Karl Gatter und Manfred Schoch treffen, die schon vor Dir gehen mußten.

Lieber Werner, wir werden Dich alle schmerzlich vermissen.

Machs gut und ein letztes von Herzen kommendes „Berg Heil“!